Kastrationsaktion La Yagua

Hallo liebe Spender und Tierfreunde,

nach der Kastrations-Aktion in Bavaro/Punta Cana ging es nahtlos über zur nächsten Operative. Ihr seht, wir geben Eure Spenden mit vollen Händen aus – natürlich nur zum Wohl der Tiere! Da die Kastration der ersten 12 Hündinnen in La Yagua auch bei der Bevölkerung so positive Resonanz hervorgerufen hat, standen schon einige Hündinnen auf der Warteliste. Die tierliebe Gabriella (unsere beste Werbeträgerin, denn sie hatte allen im Dorf gezeigt, wie gut sich ihre 2 Hündinnen nach der Kastration entwickelt haben – dicker, gesünder, mit glänzendem Fell und viel zutraulicher) hatte noch weitere drei Hündinnen und auch ihre Nachbarn wollten ihre ganzen Hundedamen operieren lassen.

Auf dem Weg dahin fanden wir noch drei weitere Hunde und sprachen mit den Besitzern – alle waren begeistert von der Idee, dass ihre Tiere nie mehr läufig würden und es niemals mehr ungewollten Nachwuchs gab. Wir fuhren kurz zum Strand runter um nach unseren 10 Mäusen (die wir im April kastriert hatten) zu schauen – und man soll es nicht glauben. Es wurde schon wieder ein Welpe (natürlich weiblich!) am Strand ausgesetzt. Alberto, der liebe Fischer, hatte sich auch dieser kleinen Seele angenommen und selbstverständlich kam sie mit auf die OP-Liste.

So hatten wir ganz schnell 12 Kandidatinnen beisammen, doch damit nicht genug. Auf einem anderen Weg im Dorf hatten wir zwei hochträchtige Hündinnen gesehen – die waren allerdings so scheu, dass sie immer wieder vor uns wegliefen. Die Hündinnen gehörten zu einem alten Ehepaar und wir ließen ihnen Halsbänder, Leinen und Futter da, damit sie die Hunde selber einfangen sollten – aber ob das klappen würde?

So waren alle Hunde mit Halsbändern und Futter versorgt worden, entwurmt hatten wir sie auch schon und die Besitzer bekamen nur noch die Aufgabe, die Hunde für den kommenden Freitag Abend anzuleinen, damit wir sie am Samstag früh morgens abholen konnten. Mit der guten Aussicht auf 12 sichere und 2 fragliche Patienten machten wir uns auf den Heimweg nach Las Terrenas. Und was soll man sagen… Unterwegs sahen wir noch eine weitere Hündin und auch deren Besitzerin wollte sie gerne kastrieren lassen.

Samstag früh um 5.30 Uhr fuhren wir also wieder schwer bepackt in Richtung La Yagua – die ganze Zeit beschäftigte uns die Frage: konnten die hochträchtigen Hündinnen gefangen werden und war es nicht zu spät für die OP, hatten sie etwa schon ihre Welpen?

Gott sei Dank – sie waren angeleint und immer noch trächtig! Ab in unser Auto (Gepäckraum) und danach zu Gabriella und eine ihrer drei Hündinnen geholt. Diese Hündin hatte bereits Welpen (die aber schon alleine fraßen) und ein Kleiner war sehr krank, den wollten wir natürlich auch behandeln lassen (Mutter mit Kindern auf dem Rücksitz in einer Hundebox). Auf meinem Schoß war noch Platz für eine weitere kleinere Hündin und so ging es von La Yagua weiter nach Sosua (1 Stunde Fahrzeit).

Denn diesmal fand die Kastrations-Aktion in der Tierklinik eines Tierschutzvereins in Sosua statt, dort arbeiteten für zwei Wochen Ines Leeuw und Thomas Busch vom Tierärztepool aus Deutschland. Alle Hunde wurden in den Zwingern der Tierklinik untergebracht und schon ging es wieder zurück nach La Yagua, die nächste „Fuhre“ mit vier weiteren holen. Dann wieder hin nach Sosua, Hunde unterbringen und die Tierärzte von ihrer Unterkunft abholen. Nach so viel hin- und her fahren machten wir uns am Nachmittag an die eigentliche Arbeit, die Kastrationen – und klar, die trächtigen Hündinnen zuerst.

Da Ines und Thomas nicht nur sehr schnell sondern auch sehr, sehr gut operieren (winzige Schnitte mit Selbstauflösenden Fäden, was mir das spätere Fäden ziehen erspart…) schafften wir am Nachmittag fünf Patienten und behandelten noch den kranken Welpen.

Am Abend konnten wir die Fünf schon mit nach La Yagua zurücknehmen, wo wir vom ganzen Dorf freudig erwartet wurden. Jeder Hund, den wir ablieferten, wurde im Scheinwerferlicht unseres Autos bestaunt: wie klein doch die Wunde sei und wie gut es ihnen so schnell nach der (schonenden) Narkose ging…

Müde und dreckig (wie immer) kamen wir spät bei Ingrid und Gerd an, die uns auch diesmal mit offenen Armen und köstlichem Essen empfingen.

Sonntag früh machten wir die 3. Fuhre. Buschi (mein Mann) fuhr für die 4. Tour alleine zurück und ich blieb in Sosua um mit Ines und Thomas die nächsten Patienten zu kastrieren – wobei ich nicht wirklich viel zu tun hatte (außer die Katheter zu ziehen, die Frischoperierten und die noch Wartenden zu beruhigen, die Welpen versorgen, neue Decken auszulegen etc.), da die beiden ein gut eingespieltes Team sind.

Als Buschi mit den letzten Hunden ankam, durfte er auch gleich die ersten wieder zurückfahren – der Arme, er kam sich vor wie ein Taxi-Fahrer… Und beim Abliefern sollte es nicht bleiben, eine Hündin nahm er sogar noch mit und einen kranken Rüden – somit hatten wir folgende stolze Bilanz:

· 16 Hündinnen kastriert
· 34 Welpen sind dabei abgetrieben worden
· 26 Hunde entwurmt
· 1 Rüde mit einem Abszess behandelt
· 3 Welpen versorgt und medizinisch behandelt

Mit zwei weiteren Touren schafften wir es bis Abends alle Hunde wieder wohlbehalten zurück zu bringen und als wenn mein armer Buschi nicht schon genug gefahren wäre – er musste auch noch den langen Rückweg bis nach Las Terrenas antreten, da ich nachtblind bin und ihn im Dunkeln nicht ablösen konnte.

Was für zwei Tage… Aber das tolle Ergebnis spricht für sich! Doch so schnell sollten uns Ines und Thomas nicht davon kommen. Wir „überredeten“ sie noch drei Tage bei uns in Las Terrenas zu verbringen.