Liebe Tierfreunde,
seit nunmehr über 5 1/2 Jahre versuchen wir die Situation der Tiere in unserer Wahlheimat – der Dominikanischen Republik – zu verbessern. Unsere Arbeit sah wie folgt aus:
· Aufklärung der Menschen, wie sie verantwortungsvoll mit den Tieren umgehen und die Tiere besser versorgen können, aber auch wie wichtig der Respekt vor Tier und Natur ist
· Kampf gegen Vergiftungsaktionen der Straßen- und Strandhunde, bei denen die Tiere qualvoll zu Grunde gehen
· Kampf gegen brutale Misshandlungen aller Art
· Bekämpfung der Parasiten mit Entwurmungen und Mitteln gegen Hautparasiten
· Versorgung von Wunden
· Behandlungen von Krankheiten
· Vermittlung von herrenlosen Tieren und den damit verbundenen Nachkontrollen
· Aufnahme und Pflege von kranken Tieren und ausgesetzten Welpen
· Impfungen
· Aufklärung der Touristen über das verantwortungsvolle Umgehen mit den Tieren (z. B. keine Hunde mit in die Hotelanlagen nehmen, Reitausflüge nur auf gesunden und gut gehaltenen Pferden, kein Verzehr von Langusten während der Schonzeit, Wal-Beobachtung nur mit lizenzierten Booten und Unternehmen etc.)
· und unser wichtigstes Anliegen: das Kastrieren von Straßen- und Strandhunden sowie Hunden der armen Bevölkerung (wir kastrieren überwiegend Hündinnen um die ungewollte Population zu verringern, Rüden werden nur in Ausnahmefällen, z. B. bei Kettenhaltung, kastriert um sie von der Kette zu befreien)
Die Bevölkerung von Las Terrenas kommt mit ihren Hunden zur Tollwut-Impf-Aktion. Straßenhund wartet vor der Hahnenkampf-Arena – ob wohl für ihn was abfällt?
Unsere Bilanz – erspartes Leid und ein gutes Leben für die Tiere:
· Kastration von ca. 200 Hündinnen (damit haben wir pro Jahr mindestens 2.400 Welpen das harte und junge wisse Leben auf der Straße erspart)
· Vermittlung von ca. 150 herrenlosen Tieren
· Entwurmung von ca. 600 Tieren
· Impfung von ca. 160 Tieren
Dies alles haben wir im kleinen Rahmen bewältigt – mit Freunden, die uns durch Spenden oder aktive Unterstützung geholfen haben – aber meist in Eigenleistung und auf unsere eigenen Kosten. Wenn man das zusammen rechnet, kommen wir auf die Summe von einem Kleinwagen. Zusätzlich der ganzen Futter- und anderen Kosten, bewegen wir uns dann schon in der gehobenen Mittelklasse.
Die “Fluss-Hunde” von Las Terrenas – hier im Fluss waschen die Frauen Kuh-Innereien, da schwimmt schon mal der ein oder andere Leckerbissen vorbei…
Wir brauchen Eure Hilfe, jeder kann einen kleinen oder großen Beitrag dazu leisten – durch aktive Hilfe vor Ort, Geld- und Sachspenden, benötigte Medikamente sammeln, Hilfe bei administrativen Aufgaben (z.B. Sponsorensuche, das Projekt bekanntmachen, Übersetzungen, Ideenentwicklung) usw. – die Liste lässt sich ewig fortsetzten.
Salomon – einer der Fluss-Hunde. Vor 3 Wochen hatte er nicht ein Haar und seine Haut war offen und blutig. Seitdem wir ihn behandeln, sieht er schon fast wieder wie ein “richtiger” Hund aus. Und schaut doch mal, wie weise er einen anblickt – er weiß genau, dass wir ihm helfen…
Wir haben hier nun einen kleinen Verein zum Schutz der Tiere und der Umwelt gegründet – die “Asociación Amigos de Lucky”. Jeder, der uns noch von früher kennt, wird sich an unseren Hund Lucky erinnern – er war Freund aller Menschen und Tiere – zu seinem Gedenken werden wir anderen Tieren ein besseres Leben ermöglichen. Daher planen wir, zusätzlich zu unser jetzigen Arbeit, folgendes:
· regelmäßige und groß angelegte Kastrations-Aktionen im ganzen Land
· Erwerb eines Krankenwagens, der als mobile Tierklinik eingesetzt wird, damit für die Kastrationen in den kleinen Dörfern eine unabhängige Versorgung mit Wasser und Strom (was hier eher selten ist) und eine einigermaßen sterile OP-Umgebung gewährleistet ist
· Aufbau einer no profit/profit-Tierklinik, in der täglich mind. 4 Straßenhündinnen oder Hündinnen der armen Bevölkerung kastriert werden. Außerdem wollen wir in dieser Klinik Tierärzte speziell für schnelle und sanfte Kastrationen ausbilden lassen, die danach weiterhin mit uns Kastrations-Aktionen durchführen – und das weltweit
· und vieles mehr, was zum Schutz und zur Hilfe der Tiere notwendig ist.
Der erste Schritt dafür ist, im September einen Krankenwagen zu verschiffen. Wir basteln an einer möglichst günstigen Lösung, so dass die Kosten für den vollausgestatteten Krankenwagen inkl. 2 OP-Tischen, Vorzelt und Überführung hierher, sich auf ca. 5.000,- Euro belaufen. Dank eines großzügigen Spenders beträgt die zu finanzierende Restsumme nur noch 4.000,- Euro!
Für Dezember/Januar planen wir eine sechswöchige Kastrations-Aktion, in der wir um die 500 bis 600 Hündinnen kastrieren können (das sind ca. 7.000 Welpen pro Jahr weniger!). Dafür konnten wir drei deutsche Tierärzte der Vereinigung Tierärztepool gewinnen – absolute Spezialisten in schnellen und sanften Kastrationen.
Zusätzlich wird unser dominikanischer Tierarzt aus Sosua an seinen freien Tagen mithelfen. Bei dieser Aktion wird auch der Krankenwagen zum Einsatz kommen.
Die Kosten belaufen sich auf ca. 45,- Euro pro Hündin und setzen sich wie folgt zusammen:
· Material- und Medikamentenkosten (Anästhesie, Antibiotika etc.) – alles Material wird hierfür aus Deutschland von den Ärzten mitgebracht, denn die Qualität hier im Lande ist eher schlecht und die Kosten sind weit höher
· Entwurmungs- und Impfkosten sowie weitere Medikamente oder Behandlungen
· Flugkosten, Unterbringung, Verpflegung sowie Unkostenbeitrag für die Ärzte
· Futterkosten für die Hunde
· Benzinkosten
Günstige Flüge für die Tierärzte haben wir schon bei Deutschlands größtem Ferienflieger gebucht. Condor hat sich freundlicherweise bereit erklärt, die 100 kg Übergepäck (das gesamte Material, welches die Tierärzte mitbringen), kostenlos zu befördern. Im September treffen wir uns mit Condor, um über weitere Unterstützung zu sprechen.
Bitte helft alle, ein Netzwerk der Hilfe für die dominikanischen Tiere zu bilden. Auch wenn Deutschland krisengeschüttelt ist, kann doch jeder einen kleinen Betrag spenden – jeder Euro hilft.
Leitet dieses Rrundschreiben an all Eure Freunde weiter, erzählt jedem über die Not der Tiere und bittet um Mithilfe. Gemeinsam können wir so viel Leid und Elend verhindern, darum kämpfen wir hier jeden Tag – kämpft mit, es ist so wunderbar, in glückliche Tieraugen zu schauen, die vorher nur voller Angst und Schmerz waren.